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Channel: (M)Einblicke
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Erkenne Dich selbst

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Wie einige vielleicht bei Instagram gesehen haben, habe ich mich am Freitag mit meiner Freundin getroffen. Wir sehen uns nicht sehr oft, da sie seit langem in Aix en Provence lebt. Kennengelernt haben wir uns während der Ausbildung in Hannover und haben zwei Jahre in einer WG gewohnt. Sie ist im Anschluss zu ihrem Mann nach Marseille gezogen, wo ich sie tatsächlich nur einmal besucht haben. Sie hat aber regelmäßig ihre Eltern besucht und immer auch ein Treffen mit mir später dann uns arrangiert. Sie hat meine und ich ihre Kinder aufwachsen sehen.
Mittlerweile kommen ihre erwachsenen Kinder nicht mehr mit und so ist es jetzt gesetzt, dass wir immer einen Frauenabend haben. Immer in Celle im Mango. ‚Anke, was essen wir nochmal immer?‘ Das Wiedersehen ist immer herzlich und ohne uns irgendwie wiederfinden zu müssen. Ganz selbstverständlich können wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben.
Unser letztes Treffen war im Oktober. Ihre Eltern sind mittlerweile auch schon verstorben, so dass sie natürlich nicht mehr ganz so häufig in Deutschland sein wird.
Aber am Freitag haben wir uns gesehen... Ihr Leben hat in den letzten Jahren eine neue Richtung bekommen. Gesundheit besonders Ernährung und Sport waren schon immer ihr Thema. Ihr Mann, den sie erst vor ca zwei Jahren geheiratet hat, brachte 3 Kinder mit in die Beziehung, die sie immer sehr liebevoll und fürsorglich begleitet hat. Ihr Mann hat(te) mehrer Friseursalons in Marseille und selbstverständlich hat sie ihn auch unterstützt. Ich weiß, dass sie das immer gern getan hat. Aber dann mit noch zwei gemeinsamen Kindern, einem Haus und Grundstück, bleibt nicht viel Zeit für die eigenen Wünsche.
Irgendwann hat sie Yoga für sich entdeckt, war mehrere Male in Indien und hat eine Massageausbildung beendet. Das ist jetzt ihre Leidenschaft geworden und man sieht ihr die Zufriedenheit an. Auch ich habe ja immer mehr zu mir gefunden und so fielen wir uns verjüngt und glücklich in die Arme 😃. Vielen Dank an dieser Stelle für die Komplimente, liebe S. 😘
Wir haben uns ausgetauscht, manches lebhaft diskutiert und uns wieder auf einem Weg getroffen... und haben festgestellt, wie wichtig uns Gemeinschaft geworden ist.

Und dann sagte sie: ‚Weißt Du, dieses Erleben von Spiritualität, das Austreten aus dem Körper beim Yoga, das ist so wichtig und entspannend für mich geworden....‘
Da habe ich verstanden. Verstanden warum mich Yoga nie so wirklich begeistert und abgeholt hat, warum ich hier unter meinen alten Eichen sitze und selig bin.

Spiritualität habe ich mitgebracht. Sie ist meine Natur. Das muss ich hier nicht ‚lernen‘. Ich muss Körperlichkeit, Bodenständigkeit verstehen.

Dieses Bewusstwerden hat mir ganz viel Ruhe geschenkt seit Freitag. Ich kann gar nicht sagen, warum. Aber ich weiß jetzt meinen Weg, den Sinn, meine Herausforderung. Es ist konträr zum Zeitgeist vielleicht. Aber jetzt habe ich das Verstehen. Ich bin so dankbar für diesen einen Satz!

Und das möchte ich Euch weitergeben. Hört immer hin. Manchmal ist es ein Satz, der dem anderen so unbedeutend scheint, Dir aber neue Horizonte eröffnet. Offen zu sein, offen und ohne Angst reißt Mauern ein und eröffnet neue Welten. In Dir. Immer zuerst in Dir selbst. Und dann werden sie im Außen sichtbar. Loslassen und annehmen sind oft die schwersten Schritte. Aber sie schenken größte Veränderung und Erleichterung. Denn das Leben ist gerecht, es ist in Balance. Ursache und Wirkung.

Jeder hat seinen eigenen, persönlichen Weg. Jeder hat das Recht zu lernen und zu erfahren. Das ist nicht immer leicht auszuhalten. Nur zu gern missionieren wir. Unsere Erkenntnisse schütten wir oft viel zu schnell über unserem Gegenüber aus, für den ein ganz anderer Weg bestimmt ist.
Das ist es, was ich gerade in der Praxis übe und lernen darf. Meine Dankbarkeit wächst täglich, dass ich das Handwerkszeug dafür in Händen halte. Dass ich Güte und Gesundheit weitergeben darf an diejenigen, die bereit und offen sind. Ich muss nicht mehr predigen, sondern darf anbieten. Und die Menschen treffen, die sich entwickeln möchten. Dann kann ich Erfahrung weitergeben. Wenn es passt ist es gut, wenn nicht dann nicht.

Ich habe verstanden, warum ich zwischen Lehrern aufgewachsen bin. Und warum ich den Satz ‚Ein wahrer Meister bringt viele Meister hervor.‘ so sehr liebe.

Wie gesagt, ich bin dankbar für die Möglichkeit, für die Menschen in meinem Leben und ich bin mir selbst unendlich dankbar, dass ich bin wie ich bin. Manchmal etwas langsam, aber beharrlich und mutig. Sich selbst zu erkennen, erfordert mitunter großen Mut. Sich selbst in Frage zu stellen, tut oft sehr weh. Aber der Lohn ist um so ein Vielfaches größer...

Ich wünsche mit mutige Menschen in meinem Leben.

Seid gegrüßt an diesem Sonnenscheintag,
Anke



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